Sorbische Ostereier

Sorbische Ostereier gehören wohl zu den bekanntesten Botschaftern des Sorbentums. Eine beliebte Tradition in der vorösterlichen Fastenzeit ist das Verzieren von Eiern. Diese kleinen Kunstwerke gehören in jeden sorbischen Haushalt. Die häufigsten Techniken sind das Wachsen, Wachsbossieren, Kratzen und Ätzen. Traditionell werden Ostereier am Karfreitag in den Familien verziert.

Seit der Reformation ist es üblich, Patenkindern zwischen Gründonnerstag und Ostern neben der Patensemmel oder einem großen Pfefferkuchen auch Eier zu schenken. Diese Sitte hat sich bei den Sorben bis heute erhalten. Für das Färben werden von jeher Naturstoffe wie Zwiebelschalen, Heidelbeeren, Brennnesseln oder Rotbuche benutzt. Das Verzieren hat sich zu einem regelrechten Kunsthandwerk entwickelt, bei dem traditionelle Symbole mit überlieferten Techniken auf die Eier gebracht werden.

Was ist auf den Ostereiern zu sehen?

Die Gestaltung der sorbischen Ostereier erinnert oft an Blaudruck, der in der sorbischen Kultur auch tief verwurzelt ist. Zur traditionellen Symbolik werden gern persönliche Varianten hinzugefügt. Dabei legen die Sorben großen Wert auf Symmetrie, Harmonie, Rhythmik und Gleichgewicht. Geometrische Ornamente finden sich in den Wachstechniken in den Grundformen Linie, Dreieck, Rhombus und Kreis. Die Sonne als Quelle von Licht und Leben zählt zu den ältesten und häufigsten Symbolen. Dreiecke versinnbildlichen die göttliche Dreifaltigkeit oder auch die Familie. In der Kratz- und Ätztechnik werden besonders stilisierte Blumen, Ranken, Rosetten und Sterne dargestellt. Der Lebensbaum ist Sinnbild für Fruchtbarkeit und Wachstum. Auch christliche Ostersymbole werden gern verwendet, wie zum Beispiel Lamm und Kreuz.

Wann kann man die sorbischen Ostereier bewundern?

In vielen Dörfern sind ganze Familien mit dem Ostereierverzieren beschäftigt. Sogar in Schulen, Kindertagesstätten und anderen Gemeinschaften wird dieser Brauch gepflegt. Alljährlich findet in Bautzen der Wettbewerb um das „Schönste sorbische Osterei“ zeitgleich mit dem Sorbischen Ostereiermarkt statt. In vielen anderen Orten ziehen weitere Lausitzer Ostermärkte während der Fastenzeit die Besucher an.

Weitere spannende Informationen und eine Video-Anleitung zum Selbstgestalten der bekannten sorbischen Ostereier finden Sie in Kürze hier.

Vogelhochzeit - Ptači kwas

Die Vogelhochzeit ist ein beliebter sorbischer Brauch für Klein und Groß, bei dem sich viele Kinder in eine bunte Hochzeitsgesellschaft verwandeln.

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Zapust

Mit der wendischen Fastnacht werden die winterlichen Arbeiten in der Spinte beendet. Der Zapust ist der bekannteste Brauch im Spreewald Winter.

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Zampern

Zampern gehört in der Lausitz zur Fastnacht wie anderswo der Rosenmontagsumzug. Dabei gehen die Zampergruppen mit Musikbegleitung von Hof zu Hof.

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Sorbische Ostereier

Das Verzieren und Verschenken der sorbischen Ostereier gehört wohl zu den bekanntesten Traditionen im Sorbentum.

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Ostersingen

Ostersingen ist ein sehr alter, sorbischer Brauch, der vielerorts in Vergessenheit geraten ist. In der Osternacht verbreiten die Mädchen mit ihrem Gesang die frohe Kunde der Auferstehung.

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Osterreiten

Osterreiten ist der bekannteste religiöse Osterbrauch der katholischen Sorben, bei dem die Osterreiter die Botschaft von der Auferstehung Christi überbringen.

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Maibaum

Der Maibaum wird am Vorabend des 1. Mai in vielen Dörfern der Lausitz aufgestellt. Den Höhepunkt der Maibräuche in der Oberlausitz bildet der Maibaumwurf.

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Hahnschlagen

Die vermutlich ältere Form der sommerlichen Spiele um den Hahn ist das Hahnschlagen. Der Brauch wird heute in einer abgewandelten Form durchgeführt.

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Hahnrupfen

Junge Männer versuchen sich beim traditionellen Hahnrupfen, einem alten Erntebrauch der Sorben.

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