Zapust
Zapust wird kurz nach dem Dreikönigstag bis etwa vier Wochen vor Ostern gefeiert. An allen Wintersonntagen kann man in irgendeinem Dorf der Niederlausitz diesen Brauch erleben. Die Jugend versammelt sich im Gasthaus. Die jungen Frauen legen die Festtracht an, die Männer tragen Anzug und Hut, den bei ledigen Burschen bunte Blumen, Federn und Bänder zieren.
Nach einer kurzen Ansprache durch den Jugendältesten werden auf dem Saal meist ein paar Runden getanzt. Dann stellen sich die Paare für das alljährliche Erinnerungsfoto vor dem Gasthaus auf, bevor sich der Zapustzug in Bewegung setzt. Eine Blaskapelle führt den Umzug an. An der Spitze werden ein mit bunten Bändern geschmückter langer Reisigbesen oder ein Schellenbaum getragen.
Nun zieht der Zapustzug von Hof zu Hof. Besucht werden hauptsächlich Dorfbewohner mit besonderen Verdiensten für das Gemeinwohl. Diese bedanken sich für die Ehre der Aufwartung mit einem Imbiss oder einer Spende in die Jugendkasse. Mit jedem Familienangehörigen wird auf dem Hof eine Ehrenrunde getanzt, ein Schnaps getrunken und das Fastnachtssträußchen ans Revers gesteckt.
Zuschauer bekommen von den Zapustern einen Schnaps. Selbst auf der Straße wird getanzt. Der Weg von einem Ende des Dorfes zum anderen kann sich also durchaus in die Länge ziehen. Der Umzug endet dann im Gasthaus, wo abends der Tanz für alle Einwohner stattfindet.
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